„Wir brauchen einen europäischen Frühling!“

Mehr als 100 Menschen erschienen zum Kampagnenstart der Initiative ZuFlucht Wendland im Kulturbarhnohof Hitzacker. Eine Wander-Fotoausstellung zeigte im Wendland angekommene Flüchtlinge der vergangenen 70 Jahre und wurde mit einer performativen Lesung eröffnet. Die Initiative möchte 10.001 Flüchtlinge einbürgern, um ihnen, wie auch dem Landkreis Lüchow-Dannenberg als Ganzes eine Perspektive zu bieten.Mit Vehemenz protestieren wir gegen die europäische Antwort auf das Schutzersuchen von Flüchtenden in Form von Stacheldraht und Uniformierten, die Menschen ohne Anhörung ihrer Fluchtgründe abschieben.

Ausgerechnet in die Türkei, wo die Regierung Krieg führt gegen einen Teil der eigenen Bevölkerung, die Pressefreiheit abschafft und die freie Meinungsäußerung bekämpft. Die europäischen Politiker*innen verhandeln wie gewohnt mit Diktatoren anstatt für Demokratie und Menschenrechte zu kämpfen. Die europäische Wertekrise erreicht neue Abgründe, die europäischen Eliten agieren inzwischen allein aus strategischem Kalkül: Die Not der Menschen wird möglichst weit vor die Stacheldrahtzäune verlagert, während die Rüstungsindustrie im Verbund mit Diplomatie und Geheimdiensten neue Fluchtursachen schafft.

Aber das sind nur die Interessen von wenigen: Die letzten Monate haben gezeigt, dass sehr viele Menschen hier in Deutschland und allen anderen europäischen Ländern bereit sind, sich aktiv für demokratische und humanitäre Werte einzusetzen.

  • Wir fordern die Regierungen auf, sich auf die Seite der Menschen(rechte) zu stellen,
  • Kraft und Energie in die erfolgreiche Aufnahme von Flüchtenden und die effektive Bekämpfung von Fluchtursachen zu stecken anstatt in die Aufrüstung der Festung Europas
  • Wir rufen alle Menschen egal in welchem Land auf: Erhebt Eure Stimme!
  • Aufnahme statt Abschottung!

Pressemitteilung von Zuflucht Wendland, 4. April 2016